Eurega 2025

Die Eurega (kurz für Europäische Rhein-Regatta) ist eine Langstreckenregatta über 100 km (Langstrecke) oder 45 km (Kurzstrecke) auf dem Rhein mit dem Ziel beim Bonner Ruder-Verein möglichst schnell einzutreffen.
Das Team, bestehend aus RC Bergedorf und RG Hansa, nahm dieses Jahr die 100 km in Angriff.
Dies gestaltete sich jedoch schon zu Beginn der Tour mit Abreise in Hamburg als etwas schwierig.

Freitag:
Geplant war eine Abreisezeit um 09:00 Uhr. Leider hatte der Fahrer vergessen vorher zu tanken, sodass wir etwas später loskamen als geplant – ein fataler Fehler wie sich später herausstellte.
Leicht müde, aber gut gelaunt ging es nun also mit unserem Seetiger im Schlepptau auf die Autobahn Richtung St. Goarshausen.
Wir wollten ca. ab der Hälfte der Strecke eine kurze Pause einlegen. Die Betonung liegt hierbei auf kurz.
Als wir nur wenige Autobahnkilometer bis zur geplanten Pause dichte Rauchschwaden und einen brennenden LKW sahen war allen klar: Das dauert.
Polizei und Feuerwehr sauste durch die Rettungsgasse an uns vorbei und kurze Zeit später war die A2 auch schon gesperrt.
Nun gut, die Pause wurde also vorgezogen, wir konnten etwas essen und trinken und hofften auf eine baldige Weiterfahrt.

Die knapp 28 Grad Außentemperatur trieben uns und andere Autofahrer aus den immer wärmer werdenden Autos.
Um die Zeit etwas totzuschlagen gab es unterschiedlichste Aktivitäten auf der Autobahn zu genießen:
– Die einen zog es zu einer kleinen Gruppe von Musikern
– andere spielten Mau-Mau
– und wiederum andere belustigten sich an den Kommentaren auf www.stau.info: Mit Diskussionen wie „Mein Freund war Pipi und ich muss aushalten“, „Verkaufe halbkaltes Bier, aber nur für Schalker!“ und „Vor 2 Stunden hatten wir mit dem brennenden LKW noch einen schönen Grill“ ein echter Geheimtipp! Lohnt sich wirklich!


Musiker auf der Autobahn?!

Zeit totschlagen mit Autobahn-Mau-Mau.


Hier die Verteilung der Arbeitskräfte bei der Beseitigung des Staus bildlich dargestellt.

In der Zwischenzeit konnte Kerstin von der RG Hansa unsere Startnummer aus St. Goar abholen und wir erhielten so, trotz der fast 3-Stündigen Verspätung, doch noch die Erlaubnis am kommenden Morgen starten zu dürfen.
Danke Kerstin!

Samstag
Am Samstagmorgen lief (fast) alles wie geschmiert. Die Boote waren schnell zu Wasser gelassen.
Lediglich die DLRG nahm es nicht ganz so ernst mit der deutschen Pünktlichkeit.
Dadurch blieb uns genügend Zeit, um andere Teams kennenzulernen und bekannte Gesichter zu erspähen.

Shoutout an den lustigen Männer 4x+ der 5 Minuten vorm Start noch Bier getrunken hat und den einen der Herren davon, der extra Luftlöcher für seinen übergroßen Bizeps im Langarmshirt hatte.
Für das Rennen hatten wir uns erstmalig die Wechsel-Strategie von langjährigen Langstreckenteams abgeguckt.
Dadurch saß jeder irgendwann mindestens 2x auf jedem Platz. Sehr zu empfehlen, um auf dieser langen Strecke die zarten Hintern der Mannschaft zu schonen.
Durch die Lenzklappen vom Seetiger waren wir dieses Jahr nun auch bestens auf die Versuche der DLRG unser Boot zu versenken gerüstet.
Leider waren wir aber anscheinend so schnell vom Start weg, dass sie uns aus den Augen verloren haben müssen – sehr schade!

Da das Wetter dieses Jahr sehr warm und schwül war, wurde der Regen- und Gewittergott mit großem Erfolg angerufen dies zu ändern.
Die letzten 40 Minuten der Strecke waren geprägt von Platzregen, gefolgt von Gewitter, gefolgt von Platzregen.
Nicht zu vergessen: der Wind. Natürlich Gegenwind, denn beim Rudern hat man nie Rückenwind.

Komplett durchnässt, aber glücklich kamen alle heil ins Ziel und genossen Dusche und Erfrischungsgetränk gleichermaßen.


Dank fleißiger Helfer konnte auch das Boot unbeschadet aus dem Wasser gehoben werden.

Nachdem alle Wunden versorgt und das Team trockengelegt war, ging es zurück zum Bonner Ruder-Verein zur Party.
Auch wenn es dieses Jahr nicht für das Treppchen gereicht hat, bekamen wir zu unserer Überraschung doch den Sonderpreis für die Mannschaft mit der weitesten Anreise überreicht.
Das Team vom KST, welches sonst die weiteste Anreise auf sich nimmt, hatte sich dieses Jahr Verstärkung aus Oldenburg geholt und war damit in dieser Renngemeinschaft geografisch etwas näher dran als wir.

Gegen Ende konnte wir uns noch das Feuerwerk „Rhein in Flammen“ genießen.
Insgesamt eine erfolgreiche und vor allem landschaftlich sehr schöne Regatta. Selbstverständlich wurde nur vom Steuerplatz aus geguckt, denn „Augen ins Boot!“.

Danke an das Orgateam der Eurega, besonders Paula und Annalena fürs
Fahren des Autos und Ramin fürs Ziehen des Hängers.
Danke auch an die Organisation der Schlafplätze an Adrian und Anni.


Das Team „Tod allen Stemmbrettern“


Übernahme der Eurega Party durch die Hamburger!

 



Ein Bericht von Paddy